REGESTENEditionsrichtlinien

Briefkonvolut Starhemenberg
OÖLA FA Starhemberg (Bestand Riedegg), 41


10 Briefe der Anna geb. Schaunberg (1513-1551), 1530 mit  Erasmus von Starhemberg (1503-60) verheiratet, an ihren Mann, mit dem sie 18 Kinder hatte. Über sie kam das Schaunbergsche Erbe an die Starhemberg.



Einzelbrief:1

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 4.2.1536
Anna bestätigt Erasmus, daß sie ihm den grauen Sammt schicken wird.Sie bittet Erasmus ihr ein drandschtischl  zu schicken.
Er soll eine Medizin vom Doktor für die Madlen [wohl Magdalena 1524-1573 eine Tochter des Hans von Starhemberg 1494-1533] schicken. Wenn der Doktor nach ihrer Heiserkeit frägt, soll er ihm sagen, daß diese kaum noch heiser ist.



Einzelbrief:2

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 5.1536.


Anna bestätigt Erasmus, daß sie die Kirschen bekommen hat.
Sie hätte ihm gern Wildpret geschickt (nach Linz ?], aber es sind nur wenige [Untertanen ?] zur jagt gekommen und der Hirsch liegt jetzt im Enndhof.



Einzelbrief:3

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 15.6.1536.


Anna giebt der Färberin einen Brief für den Erasmus mit, in dem sich der Brief der Frau von Schaunberg [Regina ?] befindet, den sie schon geöffnet hat.



Einzelbrief:4

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 19.6.1536.


Anna schickt dem Erasmus drei Kränze aus Rosen, sie hätte ihm gern mehr geschickt, aber es sind noch nicht mehr aufgeblüht. Die Frau  von Losenstein hat Kirschen geschickt. Sie weis nicht ob sie ihm den Weizen schicken soll, da dieser schimmlig ist. Wenn er ihn doch braucht soll er den Voglfänger schicken, da der Weizen mit der Zeit besser wird. Er soll vom Maierhofer Seife besorgen.



Einzelbrief:5

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 21.7.1536.


Anna bestätigt Erasmus, daß sie das Schreiben des Oberndorfer erhalten hat, und darauf wegen der Sache mit den Schafen mit dem Pfleger geredet hat. Dieser meint, daß es gut wäre 8 oder 10 Schafe zu kaufen, da diese zur Zeit noch günstig sind. Sie hat dem Pfleger aufgetragen die kapauner schneiden zu lassen.
[Adeliges Landleben:] ... ich pit euch gar dreulich wen ier was vier warhaft neu zeitung herdt ier welt mier was herein  wissen lassen, den es gleich lanngweilig ist das man so gar  nichs herdt ...
Der Herr Jörg von Lichtenstein hat ihr am Abend noch mehr Birnen geschickt.
Sie hat einen Brief vom Pays [Gregor Payss zu Mitterdorf, Pfleger ?] erhalten, den sie nicht weiterleitet, da er nicht so wichtig ist.Sie schickt ihm einen Kranz aus Nelken, den er ihr zu liebe tragen soll.



Einzelbrief:6

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 21.7.1536.


Anna teilt Erasmus mit, daß sie den mitgeschickten Brief von der Frau von Schaunberg schon aufgemacht hat.



Einzelbrief:7

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 24.9.1536.


Anna überlegt was mit Magdalena(1524-1573), Tochter des Hans von Starhemberg (1494-1533) nach dessen Tot sein Bruder Erasmus wohl deren Gerhab  geworden ist, weiter geschehen soll.
Mein herz aller liebster herr, von dem parmherzigen got winsch ich euch vil glickseliger zeit und ales was eur herz pegerdt, wieder hat mier die frau von Starnberg pevolhen euch zu schreiben ob es eur wil noch wär so wolt sie die Matlen mit ier hinein fiern und so fern es eur mainung ist pit ich euch mier das selb aufs peldest schreiben so wolt ich ier mer hematen fierdicher goler und anders machen und auch das grien duech, so man den Ieronymus aus genumben hat, wolt ich ier einen rockh machen lassen, es dünckt mich warlich es wär nit übel vier das dierndll wier mechtens dening über ain ii jar oder wie lang ier wolt wieder heraus nemben, hiemit mein herzen aller liebster herr und gemachl spar euch der parmherzig ebige got gesundt und schick euch mit freiden und gesundt her haim amen, die frau von Starnberg entpeut euch ier freundlich dienst hiemit pevilich mich euch als meien herzn aller liebsten herr und gemachl, und ich pit euch auffs allerhegst wan ier daust kain gueten wein habt, ier welt umb gueten wein herein schüken und eur selbs verschonen, d. dm. Wiltperg am sundag vor michahelis im 36 jar.
Mein h. aller l. herr und gemachl es hat
der pfleger von Pirchenstain heidt ein
prieff herab geschickt den ich euch hiemit
schicken due   eur gehorsame Änndl



Einzelbrief:8

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 14.11.1536.


Anna teilt Erasmus mit, daß der Bub des Hans Schoten ein Sammtbarett und zwei Hauben gebracht hat.
... mein herz aller liebster herr seit gedacht auff die schpezerey als mandl weinpeer und zubeben auch zuker und marzipann auch konfekt ...
Sie wird die gewünschte Truhe mit dem Stallknecht zu ihm schicken.



Einzelbrief:9

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz 15.11.1536.


Anna bespricht mit Erasmus Hochzeitsangelegenheiten der Elisabeth, die 1536 Marquart von Kuenring heiratet, Tochter des 1533 verstorbenen Hans von Starhemberg und der Susanna geb. Polheim, deren Kinder Gerhab Erasmus war.
... die seiden war sambt dem gulten duech hab ich empfangen und wen der schneiderwider von Linz kumbt weliger der hinaus ist und den underzug aus nymbt so will ich von stundan morgen wies get anheben lesen der Elsen und mier auch mein herz aller liebster herr als ier mier schreibt das die Els ains weissn paret pedirftig wer sein zu ierem weissen damaschg so las ich euch wissen das sie zu dem weissen damaschg kain paret dregt sundern ainen kranz den sy in zu dem zamgeben anlegen mues, auch als ier maindt das sy ains roten paret pedirfftig sein wer, so ist es meines achtens nit von neden, den warlich das ein schens paret ist auch, so ist das ein schenns das sy vor hat mit der perlen seum wie wol es auch nur schwarz ist verleicht es ier, als pleibt der schmuk so darauf ist, wan ier aber gern wolt das sy ain rotz zu dem rot samendt rokh het, so megt ier ier wol ains nemben lassen da gar nichts auff ist das man ier darnach den schmukh darauff mach, selches hab ich euch auf eur schreiben also ansageb welen ...
Der Pfleger hat sich an Anna wegen einer nicht besetzten Pfarrstelle gewandt:
... auch mein herz aller liebster herr hat der pleger mit mier geret von wegen der pfarr zu Gallneukirchen und vermeind es wer der pfarrgemein peschwärlich sein also on einen pfarrer zu sein und hat mich gepäten euch zu schreiben und wie es euch am pesten gedeicht, vermaind auch wol wen ier mit dem Kazprenner reten liesst er schliegs nit ab, doch ein wenig weil pis man umb einen andern säh, den es warlich mit den kinder dauffen sacramendt raichen und andern zeremonyen rein peschwärt sach sein wür ...
Sie möchte wissen ob ihr Bruder wirklich ins Warmbad gereist ist.



Einzelbrief:10

Eigenhändiger Brief der Anna von Schaunberg aus Wildberg an  ihren Mann Erasmus (1536 Herrenstandsverordneter in Linz) vom 22.11.1536.


Anna bedankt sich bei Erasmus für die Feigen, den Strizl und das Getreide. Ihr Husten ist besser geworden.
Sie hätte gerne schwarzen Sammt für den braunen Rock.