Bestand Schallenberg
HHStA, Rosenau, 96 II
57 Briefe der Helena von Schallenberg (1560-1630) an ihren Neffen Karl Christoph (1596-1629), und an dessen Bruder Georg Christoph (1593-1659).
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Leompach vom 16.8.1613 aus Landshut.Helena schreibt sie habe gehört, daß sein Vater [wohl sein Stiefvater Job Hartmann von Enenkl] vor hat ihn nach Tübingen zu seinem Bruder zu schicken, und sie würde sich sehr freuen wenn er bei ihr in Landshut vorbei käme.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Tübingen vom 15.12.1613 aus Landshut.Edler gestrenger h. mein fraindtlicher herzböster her vötter was fier ein reue und sennsucht mich nach eurenn heundigen so spadten verreysen ist ankhumen, khon ich nit ausspröchen, bin gleichen vor unmuedt khrankh, ist auch unser ganze compania laydig, indem euch so woll bey uns gewöst ist, wolt gott wier hetten euch doch hie behalten, mein laydt ist jetzt vill grösser als die freydt so ich vorher gehabt hab, und sunderlich bekhoumert mich über die massen, das ich euch meine begiert und pillichkhaidt noch khain rechte guetat nit hob erweüsen, ich winsche das euch disfals mein hertz möchte bekhandt sein, aber mein allerliebster her vötter, ir solt erfarn das ich euch ob gott will mit aller ehisten will ergötzen, was dieses anbelangt helfft mir nuer zu Ulm unter glögnhayt, unsere lantshueter sein auch erst göstert wie ich her daselbs hin verraist, das sie wein herab prüngen, pitt euch hertzlich weil sie on zweifl zu eurer ankhunft noch dort sein fregt imen nach wo sie zur hörwerg sein, und schreibt mir bey imen alle noterfft, sunderlich auch denn des hern Reutprunners daselbs und dös orths oder gassn seiner wonung, will alsdenn eurer payder mit often schreybn, und wan mit mier miglich ist euch in gantzen treuen zu dinen gwislich nit vergössn, das solt ir in der warhaidt , denn nach gott seydt ir die ainig freydt meines hertzens, oh mein libster her vötter wie feht es mich on das ich euch denn wierdt nit auszalt hab, wie wierdt holt euer hertz gegen mier stehen, bitt euch umb gots willen denkht miers holt nit in ungüten, ich wais nit wie mier gwöst ist, wert ir disn abndt pey uns verplibn solts anderst gangn sein, aber nachreu hilfft nit, wir haben heindt alle unser malzeydt mit euch zuepracht und uns bekhlagt das der recht und pöst schluß unserer freydt also ist abkhiertzt worn heint wer es nach allen wünschen woll abgangen, und het ir in aind dag München erraichn khinen, und derwögn aller verwindt und bedribt, khon auch nit viebig sein bis ich ein liebs schreiben von euch hab „ , unterlasts nit von Minchen aus, von Augspurg khindet ir auch ains herrn Sturm auf Minchen schikhn, ich mueß wissen wie alles bis dahin eurer rays und andern ist ergangn, sonderlich was zeydt ir genn Freysing seydt khömen, last mich auch fiernemlich wissn ob ir dises mein schreibn habt empfangn, bevilh euch hiemit mein allerliebster her vötter mit gantzen cröfften und seelln in den vätterlichen schutz und bewarung unseres herrn, der beywone euch mit seinen gnadn ebigen seydt hiemit von meine glibtn wirdign und mier und gantzer compania hl. gegriest, sie alle umb euch da sie euch heindt habe wökh glassn, und die schwester Plänkhin hat schier gwaindt und ist zufridn das ir nit von ir habt urlaub gnomen, euch hl. grüssen und sambt alln von unsern libn glikh sögn und alles guts winschn, sie pittn alle fier euch, griest mier eurn prudern aus mein hertzn so miglich ist, will euch peidn pelt ... , last mich nuer eur sein, Landtshudt denn lestn 613
Mein liebster her vötter ich bitt euch hl. seidt auf dös herrn doctors anwaysung mit eur und hern Jörg Cristoff wieder hieherkhunfft gedacht, khombt umb gots willn mit im, ir khindt darnac von hie aus mit ein rhenroß und roßen ordinari Augspurger pottn glägsam wieder hinauf khomen. Oh Gott wie fro würd ich.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Leompach vom 29.1.1616 aus Landshut.Helena teilt Karl Christoph mit, daß sein Bruder Georg Christoph ihn zu Ostern [von Tübingen ?] zurückfordern wird, und sie meint, ... ir soldt eur notorft woll gstudiert haben, wann man sich fleüssig in dugenden iebt ist die pöst unnd gott wolgefölligist studia ... Sie klagt über eine Krankheit mit ständigen Schwindelanfällen, was sie ihrem Alter zuschreibt. Sie freut sich über die gute Heirat der Brüder. [Wolf Christoph den 5.5.1614 mit Barbara von Greiß zu Rosenau, Georg Christoph am 15.6.1615 mit Eva von Hoheneck] Sie weis nicht ob sie noch Mutter des Convents [des Hl. Kreuz Klosters der Franziskanerinnen zu Landshut] sein wird, wenn er zu Besuch kommt, da sie sich der Leitung des Hauswesens nicht gewachsen fühlt. Er soll warten bis der Visitator weg ist, der in den Fasten kommt, da sie ihn zu dieser Zeit nicht ins Kloster lassen kann. Bedankt sich für ein Lied, das er für sie geschrieben hat. Besondere Grüße von dem kleinen Mündl.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 17.3.1616 aus Landshut.
Helena bittet Karl Christoph, der offenbar von Tübingen nach
Hause reist und sie dabei in Landshut besucht hat, inständig ihr zu
berichten, wie die weitere Reise nach Luftenberg
von statten gegangen ist. Sie warnt ihn vor der Märzsonne und
bedauert, daß er sich in Etting keinen Hut gekauft hat. Sie
schickt ihm Schriften und ein Buch nach. Sie spielt auch auf eine bevorstehende
Welschlandreise Karl Christophs an.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph 22.3.1616 aus Landshut.Helena hofft ihren Neffen auf dem Linzermarkt [acht Tage nach Ostern] zu treffen. Er soll seine Briefe an das Grünthalersche Haus in Linz senden. Er soll ihr genau über den weiteren Verlauf der Heimreise berichten. Beigelegt ist ein Brief der Katharina Gaishofer an Karl Christof, in dem diese ihr Bedauern über seine Abwesenheit zum Ausdruck bringt. Sie hofft noch lange bei Helena wohnen zu können. Beigelegt ist ein Brief an die Frau von Greiß.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 4.1616 aus Landshut.Helena beklagt sich darüber, daß kein Brief von ihrem Neffen gekommen ist, der Göbel der am Gründonnerstag auf den Linzermarkt gefahren ist, hat auch dort im Grünthalerschen Haus keine vorgefunden. Bedauert ihren Neffen der mit einem offenbar von ihr vermittelten Verkauf eines Halsbandes ? an eine Frau schwierigkeiten hat, da er rückgängig gemacht wird. Sie schickt mit dem Brief den Anschlag zurück. Helena freut sich, [sie benützt ein von Karl Christoph zurückgelassenen Instrument zum Musizieren mit ihren Mündln] daß die Mönche zu der Wahl des Provinzials verreist sind, und besonders, daß der Guardian, wie allgemein gesagt wird, ziemlich sicher in dieses Amt gewählt wird und dann wegkommt. Helena rät ihrem Neffen eindringlich von der geplanten Welschlandreise ab: ... ist es doch anders nichts als ein eydtl lust ... Sie rät ihm statt dessen zu einer Heirat, sein Bruder Wolf Christoph wird ihm dabei schon helfen. Er soll dem Mündl, der Schaffnerin Fürst und der Efrosina schreiben. Der Fürstin soll er den Dr. Gratian schicken.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Piberstein vom 11.8.1616 aus Landshut.Helena beklagt sich, daß Karl Christoph seit seiner Reise nicht mehr geschrieben hat, und fragt wie es mit seiner Welschlandreise steht. Ob er oder andere aus der Verwandschaft vor haben zu ihr zu kommen. Man soll es ihr rechtzeitig mitteilen, da zwar der Beichtvater schon weg, der Provinzial aber in Kürze auftauchen wird, der offenbar über das weitere Schicksal des Klosters entscheiden wird. Er soll möglichst bald an die [leibliche Halb-]SchwesterTugendlieb [1582-1643, 1617 mit Georg von Schrattenbach verh.] schreiben, sonst macht er sich bei ihr unbeliebt. Grüße von ihrer „ compania „ . Helena bittet Karl Christoph einen beigelegten Brief an die Frau von Greiß [wohl der Frau seines Bruders Wolf Christoph] zu übermitteln.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 14.9.1616 aus Landshut.Helena freut sich über die Geburt eines Sohnes [Christoph Ehrenreich 3.7.1616-1678] Georg Christophs. Sie drückt ihre Genugtuung darüber aus, daß aus der Welschlandreise nichts geworden ist, ... weill ihr im deitschn öben sovil khindt sehen unnd erfarn ... Er soll das Geld sparen und sich eine Frau suchen. Sie will wissen was er mit dem Halsband von seiner Mutter zu tun gedenkt, er soll es aber nicht verschenken. Sie hat ihm ein Marienbild für einen Altar zukommen lassen. Der Beichtvater ist abgereist, aber dafür ist der Provinzial gekommen ... ich main er werdt uns zamputzen villeicht spört er unns über ein hauffn zusammen, ich main ich wer nimber muetter pleibn wils der Rotmanin übergöbn ... Die Gräfin schreibt oft aus Graz, wo ihr Herr sich im Dienst des Erzherzogs wegen des venezianischen Krieges aufhält. Den Winter muß sie in Görz eine halbe Meile vom Feldlager verbringen und ist deswegen sehr traurig. Aber die letzten Briefe von ihr sind sehr lustig, so daß Helena mutmaßt, daß sie wieder verliebt ist, aber darüber darf sie nicht reden. Sie wünscht sich, daß er bevor sie stirbt, noch zu ihr kommen könnte, er soll über Passau zum Herrn von Fränking, von diesem zum Herrn Gaishofer, dem Vater der Schaffnerin, reisen und von diesem dann zum Herrn Tättenbeck. Die Frau von Fränking hat sich beschwert, daß er sie nicht besucht hat. Er soll der Schaffnerin, der Fürstin und dem kleinen Mündl schreiben, die unbedingt ins Kloster eintreten will. Der Beichtvater ist für sie eingetreten, aber Helena will sie nicht, sie hätte lieber eine ihresgleichen. Der Herr von Rödern überlegt ob er eine Tochter ins Kloster geben soll.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 24.1.1617 in Piberstein oder Rosenau aus Landshut.Helena berichtet, daß der Provinzial da war, der den Aufenthalt von Männern und Frauen ausser in ihrem Stübl im Kloster verboten hat Sie beklagt sich über die unfreundliche Haltung Georg Christophs ihr gegenüber. Wolf Christoph hat ihr versprochen Karl das ihm zustehende [Erbteil ?] zukommen zu lassen. Sie verhandelt mit dem Guardian und dem Herrn Enenkl [Job Hartmann Karls Stiefvater] wegen der Engelhartszeller Gülten, die sie offenbar den drei Neffen zukommen lassen will. Helena schlägt ihrem Neffen die Bitte ab, ihm ein Buch zukommen zu lassen, das er verdeutschen will, da er vor hat es bei den lutherischen drucken zu lassen und nicht in Ingolstatt. Er soll sich an den Guardian wenden der es ihm sicher erlauben wird. Auch wegen der Hälfte ihrer Gülten [Aussteuer ?] die sie ihm versprochen hat, soll er sich an den Guardian wenden, der ihm sehr geneigt ist. Er soll sich erkundigen was der Herr [Job Hartmann sein Stiefvater] Enenkl damit vor hat. Helena schickt ihm Blumenstöcke für den Garten. Wenn der Bildschnitzer wieder gesund ist, will sie die Engel von diesen machen lassen. Karl Christoph soll Grüße an eine Jungfrau ausrichten [seine zukünftige Ehefrau Eva Maria von Tschernembl ?]. Helena war auf einem Begräbnis, wo sie die Frau von Frauenhofen und Fillinger getroffen hat. Der Landshuter Dieter ist auch Witwer geworden.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Leombach von 1617 aus Landshut.Helena ist ganz verzweifelt, da ihr der Guardian mitteilt, daß der passauer Guardian ihm geschrieben habe, vornehmen Herren in Linz haben gehört, daß die Schaffnerin einen Brief an seinen Jungen geschrieben habe, was einer Nonne nicht gebühre. Man erzählt sich auch, daß er sich im Kloster und den Zellen frei bewegt habe, was den bisher tadellosen Ruf des Klosters sehr gefährdet. Er soll dem in einem Brief an den Guardian wiedersprechen. Der Guardian habe sie gefragt wie es mit der geistlichen Zucht in ihrem Kloster stehe, und sie befürchtet bald nicht mehr im Amt zu sein. Karl und Wolf sollen so gut sie können versuchen, die Briefe der Schaffnerin in die Hände zu bekommen, und sie dann verbrennen [Vgl.: Brief 51 unten]. Auch diesen Brief soll er verbrennen. Sie hat gegenüber dem Guardian alles abgestritten. Dem Gerede darüber soll er wo es geht entgegentreten. Mit der Reise zu ihr soll er auf jeden Fall warten bis die Visitation vorbei ist.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Piberstein vom 3.12.1617 aus Landshut.Helena entschuldigt sich bei Karl Christoph wegen einer Unwarheit. [Wohl im Zusammenhang mit der Briefaffäre der Schaffnerin Vgl. Brief 51 unten]. Sie spricht wieder das Geschäft bezüglich Engelhartszell [Mitgift der Helena] an, und eine Urkunde vom Provinzial, in der ihm bestätigt wird, daß ihm die Hälfte des Geldes gebührt. Sie entschuldigt sich, daß sie ihm die Engelsfiguren noch nicht schicken kann, da der Bildschnitzer nur trinkt und nichts arbeitet. Den Dukaten den er ihr geschickt hat, behält sie bis die Figuren aus München kommen, da sie selbst wenig Bargeld hat. Sie hat das ganze Jahr im Haushalt sehr sparen müssen, weswegen die Schwestern nicht gut auf sie zu sprechen sind, daher ist sie amtsmüde und will das Amt abgeben. Sie bedauert, daß sie ihm nicht mehr als ein altes Marienbild schicken hat können. Helena klagt: ... mein gott khindt ich euch doch nuer ein wenig catollisch machen ... dann würde sie ihm bei der Ausgestaltung der Kapelle [auf Piberstein ?] helfen. Sie rät ihm eindringlich von der Italienreise ab ... ist nichts als eydlkhaydt und lautter verlorne zeit, in euren vatterlandt habt ir öben disn welschn, spart euer gelt ... Sie meint er soll sich lieber eine reiche Farau suchen und ... werth ir khtollisch wollt euch selbs umb aine werben ... Er soll bis dahin sparsam Leben denn ... wann ir all jar nuer 500 fl zu verzören habt khindt ir euch errlich und adelich damit aushalten ... Wenn der Provinzial weg ist will sie ihm zusammen mit ihren Mündln eine Stickarbeit machen.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in München vom 10.1.1618 aus Landshut.Helena beschwört ihre Neffen von Hans, seinem Jungen, die Briefe zu fordern, und nach anderen Briefen der Schaffnerin zu suchen, so daß der Provinzial keine Beweise in die Hand bekommen kann. Die Frau Rödern, so berichtet ihr der Guardian, hat sich bekehren lassen und wollte in das Kloster eintreten, aber seit sie von der Briefaffäre gehört hat, will sie nicht mehr recht. Der Neffe soll sich bei der Frau Rödern, Auer, Ecker und Schätzl umhören was die dazu sagen. Karl soll einen Brief an den Provinzial schreiben mit dem Inhalt, daß er nichts von solchen Briefen wüßte. Die zwei Engelsfiguren werden bald fertig sein. Wegen der Geldangelegenheit hat sie mit dem Provinzial geredet, aber es ist noch nichts entschieden.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 29.1.1618 aus Landshut.
Helena teilt Karl mit, daß die Engelsfiguren nicht fertig
geworden sind, weil der Bildschnitzer immer nur betrunken ist, sie wird
sie nach Augsburg schicken und dort fertig machen lassen. Helena
rät Karl auf sein Seelenheil zu achten, ... sunderlich hüetet
euch vor dem warsager geyst ...
Beigelegter Brief: Efrosina Pernger an Karl vom 28.1.1618. Efrosina befürchtet, daß die Schaffnerin ... wer balt farn gen himbl, den des bänkhel underm ofen das hat ir vil freligkhait genomben ... Die Gräfin ist khrankhenwarterin geworden. Sie wird für ihn beten. Da er heute am Tag Kaiser Karl des Großen Namenstag hat, schickt sie ihm Krapfen und Herzl.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Piberstein vom 4.9.1618 aus Landshut.Helena sorgt sich um ihre Neffen wegen des pehmischen criegs [Prager Fenstersturz 23.4.1618] Sie bittet Karl seine Reise zu ihr bis nach Ostern aufzuschieben, da sie bald die Ankunft des Provinzials, der aus Spanien zurück gekommen ist, erwartet. Sie bedauert das sehr ... denn eur gögnwirdikhaidt ist main ainger drost und freydt auf dieser weldt ... Sie fragt wie es um Piberstein steht, ob Wolf Christoph schon einen Käufer für Rosenau gefunden hat, und wie es ihm mit seien Schulden geht. Er soll einen allfälligen Brief dem ihm bekannten Viceguardian in Passau geben. Er soll vorsichtig sein, denn Pater Karl der Guardian ist wegen der alten Briefgeschichte noch immer mißtrauisch. Sie bittet ihn das Pferdehaar, das bei seiner Schwägerin liegt, dem Herrn von Rödern zu geben, der Gelegenheit hat es dem Herrn von Puchberg zu geben, der es ihr bringen wird.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 18.1.1619 aus Landshut.Helena sorgt sich sehr wegen des Unglücks das dem Wolf Christoph wiederfahren ist. Sie möchte wissen wie er zu den Schulden gekommen ist. Sie ist entsetzt darüber, daß Wolf sich in Kriegsdienst begeben will, Karl soll das verhindern. Sie habe gehört, daß er von der alten Frau [seiner Schwiegermutter ?] dazu gedrängt wird.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Piberstein vom 27.1.1619 aus Landshut.Helena bedankt sich überschwenglich bei ihren Neffen für die geschicken Umgang mit der Briefaffäre. Die verfänglichen Briefe sind offenbar von den Neffen gefunden und vernichtet worden. [Da auch dieser Briefe nach dem Wunsch Helenas verbrannt hätten werden sollen, und wie man sieht dieses nicht geschehen ist, könnten auch die Briefe der Schaffnerin noch vorhanden sein. Vgl. beigelegte Briefe unten] Der Guardian war mit dem [nach Helenas Anweisung formulierten] Brief von ihm sehr zufrieden, und hält seither viel von seiner Aufrichtigkeit. Helena zeigt sich erleichtert darüber das die Väter [Guardian, Provinzial] abgereist sind, und nun dem Besuch nichts mehr im Weg steht. Am besten wäre 8 oder 14 Tage nach Ostern wenn die Patres nach Spanien reisen. Oder erst im Juli da die alte Frau von Greiß nach Ostern acht Wochen in Baden ist. Mit ihr oder seinem Bruder soll er zu ihr kommen, da es Helena offenbar nicht für angebracht hält, daß Karl alleine zu ihr kommt, da das Kloster böse Nachbarn habe und es sicher spät wird wenn sie beisammen sind. Helena spricht wieder die Welschlandreise Karls an. Sie macht kritische Bemerkungen zu Heiratsplänen des Neffen. Wolf soll sich in keine unsicheren Geschäfte einlassen, sie wird sich bemühen einen guten Käufer für die Herrschaft Rosenau zu finden. Die Mitschwestern sind dagegen, das sie ihm ein Buch aus dem Kloster borgt. Wenn im Land ob der Enns Unruhen ausbrechen, soll er sich um ihre dortigen Einkünfte kümmern. Helena hat den drei Neffen Geld [aus den Einkünften ihrer Mitgift ?] geborgt, das 25 fl Zinsen bringt.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom ?.1.1619 aus Landshut.Helena gibt ihrem Bedauern darüber Ausdruck, daß es den Neffen wegen Schulden so schlecht geht. Besonders Wolf Christoph scheint mit seiner Schwiegermutter Probleme zu haben [seine Frau ist am 7.1.1619 in Rosenau gestorben], er hat offenbar eine hoch verschuldete Herrschaft [Rosenau] als Mitgift erhalten. Die Liebe habe ihn zu unvernünftigen handeln verführt ... ich khan mich gnueg verwundern mein guldner her vötter, wie doch euer pruder her Wolf Christoph so plind in der lieb und unverninftig gwöst. Zu den Hausstandsgründungsplänen des Karl sagt Helena ... mit euren haushalt bin ich auch sorgsam ob ir recht drewe leüdt habt die nit wie layder preychig ist in irn sackh hausen unnd das eurig abtragn, ir habt woll aufzusehen in allen dingen, an euren mundt und leib aber seydt nit zue gspärig ich pitt euch um gots willn, ir mießts doch hart gnueg erordnen, wer sindt wann irs dädt, fircht nuer ir werdts nit in die lenng erdaurn khinnen, umb ein reichs weib möchte ich euch ja hl. gern drachtn, aber die recht adelichn sein dinn gesäd hiezuland, so last manns auch nit an lutersche ordn heyraten das ich euch also nichts khan verdröstn, werd ir aber in Dieroll ein wenig bekhandt da gibts fein dugendliche heyslich und reiche junkhfrauen, gleichwoll wais auch nit aigendtlich obs dieser zeydt noch also ist, ein adelich und heyslichs maydl nutzet euch pösser als ein unheyslich mit fill geldt ... Von der Reise nach Venedig rät sie ab, er soll das Geld lieber für notwendigeres sparen. Helena traut sich nicht ein Tischgefäß mit dem Boten mitzuschicken, da Lanzknechte um Lanzhut lagern, die haben dem Boten bei der Herreise alles Geld abgenommen. Sie ist gottlob bei guter Gesundheit nur das Alter macht ihr zu schaffen, das vergangene Jahr war sehr anstrengend, da sie sechs Hochzeiten gehabt haben. Sie muß viele Leute im Kloster versorgen, die kein eigenes Einkommen mitbringen. Ihre Kinder sind alle lieb und fromm. Die Tochter des Landschaftsdoktors, Herrn Hörmanns Tochter, zwei Kaufmannstöchter aus München, eine aus Passau, und die Efrosina die schon ein halbes Jahr krank ist. Bildchen und Blumen kann sie ihm zur Zeit nicht schicken aber Kerzen und Krapfen. Die Gräfin soll noch leben, seit zwei Jahren hat sie nichts mehr von ihr gehört außer daß sie tot sein soll, und daß ihre Mitgift laut dem Fräulein Anna Sofie schon vergeben worden sei. Sie teilt ihm ein Rezept für spanische Kerzen [Zauberkerzen?] mit. Er soll es den Frauen nicht verraten, denn dann macht es keinen Eindruck mehr auf sie.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph nach Piberstein vom 27.1.1619 aus Landshut.Helena hat große Angst um den Boten, da sieben Fändl Landsknechte bei Landshut lagern und im Begriff sind nach Passau zu ziehen.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 31.9.1619 aus Landshut.Die Frau Marusch von Sprinzenstein ist gerade zu besuch, ihr will Helena den Brief mitgeben. Helena bedauert das Elend [Schulden und Krankheit ] des Wolf Christoph. [Dessen zweiter Sohn Christoph Ferdinand ist am 24.1.1619 wenige Wochen nach der Geburt gestorben, seine Frau Barbara von Greiß schon am 7.1.1619 offenbar bei dessen Geburt] Sie schickt ein gstätele [Krapfen?] für die Frau des Georg Christoph mit.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 2.10.1619 aus Landshut.Helena bedauert die Neffen, die über Magenschmerzen klagen. Karl soll etwas von dem selbstgemachten „ ackerman „ [Medizin ?], den sie der Frau von Pötting mitgibt, an den Bruder Georg weitergeben. Sie freut sich zu hören das die Brüder die Güter aufteilen wollen. Karl soll Luftenberg übernehmen, da Wolf die Verwaltung aller drei [Luftenberg, Piberstein, Leombach] zu beschwerlich wird. Sie wird dem Bruder nichts davon sagen, daß er sie gebeten hat dabei zu vermitteln. Sie ist betrübt darüber, daß Georg wegen der Schulden und der schlechten Verwaltung [von Luftenberg] des Herrn „ Doman „ [Thomas von Schallenberg 1580-1623, Halbbruder der Helena?] in so großen Schwierigkeiten ist, die Brüder sollen ihm helfen. Sie bedauert, daß er nicht für einen Tag mit der Frau Sprinzenstein mitgekommen ist, die nur mit einem Diener und dem Kutscher ihre Schwester in Landshut besucht hat. Die Schwester hat sie aber nicht angetroffen, da diese in München ist. Die Frau von Sprinzenstein hat angedeutet, daß Karl vor habe katholisch zu werden ... sie hat mier schier ein wenig ein wan gmacht in dem sie sagt sie hör ir sollt chtaollisch wern, ir geet offt zu Lüntz in der jesuwitter khirchen, göbs die heilig drifaltickhaiddt, wär mier solche zeidtung gwis pröcht solt meinb vermiegn nach ein guets pötn prodt bekhomen, ich khan aber layder nichts solches hoffen, aber ach mein auserwöllter her vötter wisset ir wie woll nacher in euren gwissn sein wuer, ir stölletes khain stundt zurödn, ein mein bitt euch umb gots willn ret offt mit dem jesuitern und last euch armen frumbn vötter die capuciner bisweilln mit eim almosn bevolhn sein, khain gelt nehmen sie nit es wär den das man inens an den ordn so uncatollisch aus not erlaubet, damit sie ir speys khüntn khauffen, schickht innen einmal ein flaschn wein und ein össen für sie, vergelts euchs drunth bey unsern herrn, erpütten euch alles glickh und hail, diets von meindtwögn, ich bitt euch herzlich schickht innen die füsch pradn oder khol, erfragt euch aber zuvor bey innen des dags oder abendt wan sie össn dörffn, sie vastn gar offt. Glaubt mir drum mein her vötter, macht ir euch diese hern mit guetem grundt zu fraindtn, so solt irs mit ersprieslichn nutz von den gnadn gottes empfindn, zu dism vermögn sie auch bey hohn potentatn fül, ir khindt solches gotseligs werkh fein in der khaimb dain, aber gwis lacht ir mich aus das ich euch ein solchn fierschlag gib, folgt aber es wirdt euch nit reun ... Pater Anofrius ist Guardian in Passau geworden, der vorige, Karl vom Hof, ist jetzt Provinzial. Die Tochter des Herrn Hörmann hat in drei Wochen Profess. ... es will jetzt schier jederman aus der welt in die clausn fliehn, khuntn sie nur unterkhomen, über einsweiln aber werden die clöster auch verwiest, ist zubesorgn wie man den in disen laidign crieg an etlichn ordn erpärmlich mit innen ist umgangn, wolt gott es khäm ein sterb zu eimb mittl dös zukhinftign übls so wier vileicht zu gwartn haben ... Wenn er den Herrn Beck zu ihr schickt soll er ihm zu dem Spulrad auch eine gute Garnhaspel mitgeben.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Piberstein vom 18.12.1619 aus Landshut.Helena, die gerade vom Herrn von Saalburg und seiner Schwester, eine Frau von Dohna, Besuch hat, erfährt von diesem, daß Karl Christoph Luftenberg gekauft hat, wozu sie ihm viel Glück wünscht. Sie meint, daß das nur heißen kann, daß er vor hat zu heiraten. Er soll es sich gut überlegen, denn ... eur gantz zeüdtlich hail daran ligt, wol auch gar das ebig, drumb plätzt nit gäch drain, nembt gott fleussig zue radt durch ernstlichs gepedt, und bewerbt euch sunderlich umb ein catolische, ich bitt euch durch gott ... Wie es mit dem Krieg [am 14. 10.1619 hat Betlen Gabor Preßburg besetzt] weitergeht weis sie nicht, er soll sich an die Jesuiten halten und katholisch werden. Die Mündl in ihrer Stuben, sie hat ein neues die Tochter des Herrn Hörmann, lassen ihn grüßen, besonders die Efrosina und auch die Schaffnerin.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 21.3.1620 ? aus Landshut.Helena verspricht dem kranken Karl Arzneien zu schicken und beschreibt ihm die Zubereitung und Anwendung derselben. Helena stellt fest, daß die Ecker ihre besten Freunde in Bayern sind, über sie soll er die Briefe schicken. Die Frau von Sprinzenstein ist gerade zu Besuch und bleibt so lange im Kloster bis sie von ihrem Mann abgeholt wird. Er soll sich wegen des Krieges immer zur Flucht bereithalten. [Im Juli 1620 besetz das Heer der katholischen Liga das Land ob der Enns, welches an den Herzog von Bayern verpfändet worden ist.] Das Delferl [Hund, Katze ?] lebt noch, ist aber so dick, daß es nicht mehr gehen kann. Die Mündl lassen ihn grüßen.
Beigelegter Brief: Katharina Gaißhofer an Karl: Sie wünscht ihm eine schöne und reiche Ehefrau: ... hab gehert der her hab kain haushaltterin woltt wol gern haussen helffen aber die geschikhlichkaid wur mir ab gehen, ich hof gar wer den hern mit ainer hausserin versehen, daran er zufrüden wirdt sein, es wer mir selbst laid wan gott im ain bess unrichtigs weib zuschikht ... Sie freut sich von ihm zu hören, daß es der Gräfin gut geht. Sie beklagt die Sorgen und Unsicherheit durch den Krieg, und wünscht baldigen Frieden aber die behamb sein dieb.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 14.6.1620 aus Landshut.Helena hat gerade Gelegenheit einen Brief über den Herren Ecker an ihn zu senden, und möchte wissen wie es ihm gesundheitliche gehe. Er soll ihr unbedingt schreiben wie es ihm im Krieg ergehe. [Das Heer der katholischen Liga sammelt sich gerade in Bayern um im Land ob der Enns einzumaschieren.] Seit einer Weile geht es ihr nicht gut, wegen ihres Alters [60 Jahre], wie sie meint, es würde ihr nichts ausmachen jetzt zu sterben. Interessant in Bezug auf den politischen-religiösen Gegensatz zwischen der Äbtissin Helena und den protestantischen Neffen ist eine kurze an den Rand geschriebene Anmerkung ... bitt euch durch gott, wan die landtständt bey pese pröttiggtn wieder irn landtsfirstn und catholische haben, haltets nit mit, sondern bewart eur seel.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 17.8.1620 aus Landshut.Helena beklagt sich darüber, daß die Klosterreformation durch die welschen Kommisare rücksichtslos vorangetrieben wird. Briefe soll er dem Herrn Ecker geben, der sie in die Briefe seiner Frau einschließt, denn nur so können diese zu ihr gelangen. Er soll ihr unbedingt schreiben ob das Kriegsvolk des Herzogs Schaden an Gütern und Untertanen verursacht haben. Sie versichert, daß sie von den Plänen des Herzogs nichts gewußt hat, [Verpfändung und Besetzung des Landes ob der Enns] er soll sich aber damit abfinden. Sie fragt wie es dem kranken Wolf Christoph gehe.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 2.9.1620 aus Landshut.Helena tut ihre Erleichterung darüber kund, daß es den Neffen gut geht. Sie habe von jemanden gehört, daß er gestorben wäre, sie hat sich über den Brief vom 2.August daher sehr gefreut. Sie klagt ihm ... das jetziger zeydt ein seltzambst widerwerdiges wösn unsern khlöster zuesteed, indem hie und zu Münchn die khlöster unserer vätter mit eidln wölschen besötzt und sie endtgögen daraus verdribn werdtn, mit jedermans högstn laydt, und weil sie von meniclichen sein gliebt gwöst, nun diser ier wölscher comissari wisitirt auch unsere khlöster und schleust unns in solche starkhe clausur das wier khäm den himbl also zurädn sollen sehen khönen, alain der ursach das ers nach wälschen prauch in unsern landn richt, wo er bisher gevisedirt hat alle mietter von irn ämbtern abgesözt, jetzt ist es an mier, wart gleichsam meines rechtdags, das ambt reudt mich nit, aber weill nunmer aldt unnd daher zur handarwaidt nimer deiglich bin auch mein gsicht gantz dunckhl ist so wiert mier schwer unnd elendt wern, wann ich also feynd unter inen mueß sein und mich vileicht fill gedultn, sonst ists prauch wann ein muetter vom ambt ist, das man ir ein sunders stübl einricht und ein schwöster so ir wart, aber das sorg ich woll wert es nit geschehn den der wölsch ist ein grober harther man und vermaindt unns dardurch also zu mortificiern, die nodt aber fodert bey mier fill ein anders, so hab ich die zyidt weill ich imb ambt bin dem convendt dreulich und nutzlich gehaus, das einkhomen durch götliche hilf gemerdt und mit gepey unnd andern sunderlich mit eimb schenen löbendigen wasser so niemals in unsern khloster gwöst filföltig zu nuzparkhaidt gericht, das ich vermaindt man dät mier ein solche gnad püllich, geschicht es nit wirdt michs unser lieber her dort ergötzen, ... Er soll mit den Briefen vorsichtig sein, denn diese werden kontrolliert. Er soll sie dem Herrn Ecker geben, dessen Frau sie in den ihren versteckt. Sie wird sich so gut sie kann für ihre Neffen einsetzen, inzwischen sollen sie sich mit den bayrischen Herren in Linz bekannt machen: ... und firnemblich bitt ich euch durch gott und eures ebigs hails willen werdt halt catolisch, ... Er soll diesen Brief ja verbrennen. Sie möchte ihn unbedingt noch einmal vor ihrem Tot sehen.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 20.9.1620 aus Landshut.Helena freut sich, daß den Neffen bisher nichts passiert ist, wie sie aus dem Brief, den sie von der Frau Ecker bekommen hat, entnimmt. Sie wird versuchen den Bitten der Neffen zu entsprechen und bei den bayrischen Herren [ Statthalterschaft des Herzogs im Land ob der Enns] für sie einzutreten, obwohl sie nicht genau weis, wer jetzt dort ist. Die Visitation durch den Welschen ist noch nicht vorbei, der alte Herzog [Wilhelm V.von Wittelsbach] hat zugestimmt die Klausur zu errichten, was sie sehr bedauert. Wenn die Neffen im Frühjahr zu Besuch kommen wollen, sollen sie im unmittelbar neben dem Kloster gelegenen Eckerschen Haus wohnen, sie könnten dann über das Gatter hinweg miteinander reden. Es macht ihr nichts aus das Amt der Klostermutter zu verlieren, da sie dieses als ein tägliches Martyrium empfunden hat. Das Kind der Frau Ecker ist an Blattern gestorben. Sie wird ihm die versprochenen Bäumchen noch rechtzeitig zum Einsetzen zukommen lassen.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 28.9.1620 aus Landshut.Helena beklagt den Verlust des Sohnes der Eckerin: ... oh ist mir so hertzlich laydt fier sie wögn ihres khinds. Sie ist mein allerlibste und drautiste fraindin die ich der zeidt auf der welt hab, was ir guets oder übls begögnet ist empfindt ich als mein aigen ... Der Welsche ist zur Zeit in München, er hat ihr und den Schwestern genaue Instruktionen hinterlassen. Wenn er zurückkommt soll sie die Rechnungen zur Visitation bereithalten. Sie muß ihr Amt niederlegen sobald er zurück ist. An der Klausur wird ohne Unterbrechung weitergebaut. Sie schickt ihm wieder Bäumchen für den Garten.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg von 1621 aus Landshut.Helena teilt Karl mit, daß sie wegen ihrer Augen nicht mehr selber schreiben wird können, er wird genaueres vom Herrn Ecker erfahren. Karl soll deutlich schreiben wenn er antwortet, da sie sehr schlecht sieht. Alle Briefe werden geöffnet.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 16.11.1621 aus Landshut.Helena ist fast ganz erblindet, sie bittet die Neffen eindringlich ihr die 25 fl jährlichen Zinsen zu schiken, da sie ständig der Hilfe anderer Leute bedarf. Außer für Essen und Trinken muß sie für alles selbst bezahlen, im Land hat sie keine freindt , und die Hilfe von frembtn [Landfremden] ist untersagt. Sie schickt ihm eine Abschrift [von einem Buch ?] mit Quittung und Blumen. Sie erinnert ihn daran, daß kein Brief ungeöffnet zu ihr kommt.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 27.12.1621 aus Landshut.Helena bedankt sich für die prompte Übermittlung ihres Wunsches [nach einer Leinwand] an die Mutter [Susanna Katharina geb. von Eckh]. Sie möchte wissen wie es mit seiner Heirat steht, und er soll, wenn er schon verheiratet ist, seine Frau grüßen. Sie selbst ist krank und fast blind. Die Neffen sollen ihr so bald als möglich die 25 fl [die Zinsen des Geldes aus ihrer Mitgift, das sie den Neffen gliehen hat] schicken. Sie entschuldigt sich für diese nachdrückliche Aufforderung, aber die Not zwingt sie dazu. Die Gaishoferin und die Efrosina lassen ihn Grüßen.
Eigenhändiger Brief der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 21.1.1622 aus Landshut.Helena klagt, daß es ihr gesundheitlich nicht gut gehe, und sie wegen der schlechten Augen nicht viel schreiben kann. Die Frau Marusch von Sprinzenstein hat ihr die 12 fl gebracht. Sie fragt, ob die Wolle für die Frau des Georg angekommen ist. [Letzter eigenhändiger Brief der Helena.]
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 26.3.1622 aus Landshut.Helena klagt, daß die Augenschmerzen noch nicht nachgelassen haben. Entschuldigt sich, daß sie wegen einer bestimmten Angelegenheit [Konfiskationen ?] nichts unternehmen hat können. Die Frau von Preising ist erst jetzt von Linz zu ihr gekommen, der hat sie die Briefe mitgegeben. Sie möchte unbedingt die Frau des Karl Christoph kennenlernen, sie wird, wenn sie zu ihr kommen, mit ihnen eine kleine Hochzeitfeier veranstalten. [Karl wird im Mai oder Juni 1622 die Eva Maria von Tschernembl heiraten. Vgl. den Briefwechsel in der Datei Rosina] Sie hofft, daß die gstattln, die die Frau von Sprinzenstein ihm bringen sollte, angekommen sind.
1. Beigelegter Brief: Brief der Katharina
Gaishofer an Karl vom 26.3. Sie wünscht ihm Glück
zur Hochzeit, und daß er bald mit seiner Frau zu Besuch kommt. Die
von den Welschen errichtete Sperre [Klausur] wird einem Treffen nicht im
Wege stehen, da man zwischen den Stäben hindurch reden und dabei auch
essen könne. Sie werden fleissig für ihn beten, wie es sein Wunsch
war. Sie hofft, daß er und seine Frau schon katholisch geworden sind.
2. Beigelegter Brief: Brief der Katharina
Gaishofer an Karl vom 26.3. In Bezug auf die Brautwahl mahnt sie: ... vürs
ander nemb er ain weib, so besün er sich wol, unnd in sunderheidt
nemb er die fhreüel von Sprinzstein nit, ach er ist wol einer
andren wert, die nit so alldt ist unnd die diemitig wer wie er wolt
... Der Helena geht es sehr schlecht wegen der Augen, er soll ihr
unbedingt schreiben oder zu Besuch kommen. Er soll ein Zwetschkenbäuml
schicken und den Hans [seinen Burschen] grüßen.
Von Helena Eigenhändig angefügt: Sie entschuldigt
sich, daß sie nicht selbst geschreiben hat, da sie fast nichts mehr
sehen könne. Er soll die Frau Mutter
[Susanna Katharina geb. von Eckh] grüßen, und von ihr für
sie eine Leinwand erbitten, sie wird ihr dafür etwas geistliches zukommen
lassen.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 12.8.1622 ? aus Landshut.Die Gaishoferin schreibt diesen Brief auf Bitte der Helena. Sie berichtet, daß Helena große Schmerzen im Kopf und in den Augen hat, und deswegen immer im Dunklen sitzen muß. Wegen der Teuerung lebt man zur Zeit in Landshut schlecht, und sie müssen Mangel leiden. Sie sagt, daß Helena sehr traurig darüber ist, daß er ihr nicht geschriben hat, obwohl sie ihm Klostergaben, Blumen und Krapfen, geschickt habe. Sie möchte wissen wo er sich verheiratet hat und wie die Hochzeit war. Georg soll ihr die Gült in neuen Münzen schicken. Die würdige Mutter hat das Tischl wie gewünscht anfertigen lassen, er soll die Gelegenheit nutzen und mit dem Herren Ecker zu ihnen reisen. Die Frau von Preysing habe gehört, daß er eine Tschernembl geheiratet hat. Die Efrosina und die anderen Dirndln lassen grüßen.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph in Luftenberg vom 6.10.1622 aus Landshut.Helena gratuliert ihrem Neffen Karl zu seiner Hochzeit mit dem Fräulein Tschernembl [im Mai oder Juni 1622]. Sie beklagt sich darüber, daß er seit er mit Hausgeschäften beladen ist kaum mehr schreibt. Sie hat der Frau Mutter [Ihre Stiefmutter Susanna Katharina von Eck] geschrieben, daß er ihr Leinwand besorgen soll, und beklagt sich, daß er nichts unternommen hat. Die Leinwand soll er der Frau Statthalterin [Marie Salome von Herberstorff geb. Preising] in Linz schicken, diese wird sie ihr dann ins Kloster bringen. Die Gaishoferin und die Mündl lassen grüßen.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 21.6.1623 ? aus Landshut.Helenas Augen sind so schlecht, daß sie den Brief des Neffen kaum lesen kann. Sie bedauert ihren Neffen, dem es offenbar nicht gut geht [Konfiskationen nach der Schlacht am weißen Berg ?] und bringt ihre Hoffnung zum Ausdruck, daß er katholisch wird. ... doch hof ich ir wird aldt cattolisch werden ... Sie möchte wissen wo seine Frau und Kinder sind [ Er hat 1622 die Eva Maria von Tschernembl geheiratet], und wie es seinen Brüdern geht.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg und Karl Christoph vom 11.8.1625 aus Landshut.Helena bedauert die Neffen, die, wie sie gehört hat, in großen Schwierigkeiten stecken. [Konfiskationen] Die Neffen sollen ihr 12 fl der Gült schicken, zumindest aber so viel wie sie ohne eigenen Schaden erübrigen können. Sie hat durch den Herren Maier zu Ostern die Leinwand erhalten und bedankt sich dafür. Sie bittet ihre Neffen ihr gedörrte Zwetschken und kleinkörnigen Gries zu schicken. Eigenhändiger Zusatz der Helena: ... Bin gantz elendt an meinb gesicht, kann die laydt nimber ein zw ölln weidt von mir und bin sunst so erkhrankt das ich nimber schier khan über die stubn gen ...
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 6.10.1627 aus Landshut.Helena bedauert sehr, daß er die alten Stammgüter verloren hat. Er soll aber nicht nach Straßburg auswandern, viele haben es schon bereut, sondern lieber ins Land unter der Enns oder nach Wien gehen, und von dort aus seine Sache betreiben. Er soll es so wie Georg machen und nichts überstürzen. Die Schwester Gaishoferin, die Fürstin, die Wickin und das kleine Dirndl lassen ihn grüßen. Ihnen allen geht es gut.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 10.4.1629 aus Landshut.Helena beklagt sich darüber, daß ihr die Neffen so lange nicht geschrieben haben. Sie hofft, daß alle drei Neffen katholisch geworden sind und daher noch im Land und im Besitz ihrer Güter sind. Sie schickt ihm Krapfen die sie nach einem neuem Rezept gemacht hat, er soll davon auch etwas dem Georg abgeben. Sie will wissen wie es dem Wolf gehe, ob er noch lebt und wo. Wie es ihrer [Stief-] Mutter gehe und ihren Schwestern. Sie selbst ist lange krank gewesen und nur ganz knapp dem Tod entronnen. Die Jesuiten kommen nach Landshut. Ein neues Frauenkloster wird errichtet, bie ihnen im Kloster befinden sich schon 28 Schwestern, worüber sie sich freut. Die Gaishoferin und die Efrosina lassen ihn grüßen. Die wierdtig muter läßt ihn ebenfalls grüßen.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 28.5.1629 aus Landshut.Helena drückt ihre Freude darüber aus, daß die Neffen katholisch geworden sind. Sie bedauert, daß er krank ist und übermittelt ihm ein Rezept für eine Kräutermedizin [Kreuzsalve ?]. Sie bedauert auch, daß Wolf Christoph krank ist, viel mehr aber, daß er noch nicht katholisch geworden ist. Sie möchte wissen wie es mit den Gütern steht, die ihr Vater der Mutter [Damit ist wohl die Stiefmutter der Helena Susanna Katharina geb. von Eck gemeint] zu lebenslanger Nutzung gegeben hat.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 9.1620 aus Landshut.Helena berichtet von einer schon sechs Wochen dauernden Reformation des Kloster, weswegen sie kaum dazu kommt die Briefe des Neffen zu beantworten. Der Sohn der Frau Ecker ist gestorben und der Herr Ecker ist gleich wieder nach Obersberg aufgebrochen . Helena verspricht sich für ihren Neffen bei den bayrischen Herren einzusetzen, auch wenn sie zur Zeit wenig Bekanntschaft mit Personen am Hof hat und sich im Kloster viel geändert hat, aber die Kapuziner seien ihr geneigt und hätten viel Einfluß auf den Herzog. [Bezieht sich auf die Konfiskationen im Land ob der Enns nach dem Einmarsch des Ligaheeres im Juli 1620 ?] Wenn er fliehen muß, soll er zu ihr kommen. [Karl und Wolf haben die böhmische Konföderation mitunterschrieben] Sein Hauspfleger war bei ihr und kommt erst in acht Tagen heim. Sie schickt ihm die gewünschten Samen erst später, zusammen mit roten und weißen Rosen, die ihm von der Frau Ecker und Sprinzenstein persönlich nach Piberstein gebracht werden sollen, wo Helena die Neffen vermutet. Sie befürchtet bald nicht mehr im Amt zu sein, denn ... dieser wölsche haust seltsam in alln khlöstern ... , und überall werden Äbtissinen abgesetzt, auch die Kapuziner werden durch welsche Brüder verdrängt, sie glaubt ... es regier der deuflisch anntecrist allendthalbn ...
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 22.10.1621 aus Landshut.Helena entschuldigt sich bei Georg, daß sie ihn an die jährlich fällige Zahlung der Zinsen [Gült aus der Mitgift] erinnert, aber die Not zwinge sie dazu.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph vom 6.4.1622 aus Landshut.Helena hat große Kopfschmerzen wegen der Augen. Sie bittet die Neffen ihr jetzt schon die 25 fl zu schicken und nicht erst zu Bartolome, da sie das Geld jetzt braucht, sie ist krank und sie muß sich jetzt alles selbst kaufen. Sie schickt ihm die Samen der Blumen, die der Herr von Trautmannsdorf ihr aus Tirol geschickt hat. Sie bittet die Frau Muem [Susanna Katharina geb. von Eck] ihr eine Leinwand über die Statthalterin [Herbersdorf geb. Preysing] und deren Tochter zu schicken.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Karl Christoph und Georg Christoph vom 12.8.1622 aus Landshut.Helena läßt für sich schreiben, da sie [wegen ihrer Augen] selbst dazu nicht in der Lage ist. Sie bittet die Neffen die Münzverschlechterung bei der ihr zu übersendenden Gült zu berücksichtigen ... so ist das khloster gesperdt das wir mit auswendigen leiden nix mer handl derffen, so ist es mit der münz das zu erbarmen ist ... Die Schreiberin läßt den Herrn Dietrich grüßen. Frägt nach Wolf Christoph der schon länger krank ist und ob er emigriert ist. Die Frau von Sprinzenstein wird ihr das Geld bringen.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph vom 3.9.1622 aus Landshut.Helena bedankt sich für die Gült und 3 Taler, die sie durch den Herren Maier empfangen habe. Sie beklagt sich über die Teuerung/Münzverschlechterung, ein Taler hat nur noch den Wert von 8 fl. Sie schickt ihm Samen und Krapfen. Die Gaishoferin, die Fürstin, Efrosina und das kleine Dirnl lassen ihn grüßen. Eigenhändig angemerkt: Sie stellt fest, daß sie von Georg mehr hält als von Karl. Sie könnt eine Leinwand gut brauchen.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph in Piberstein vom 6.10.1622 ? aus Landshut.Helena klagt, daß es um ihre Augen sehr schlecht steht. Sie beschwert sich darüber, daß er ihr schon lange nicht mehr geschrieben hat. Er soll ihr sechs Taler ihrer Gült schicken, die jetzt bei ihr den Wert von 1 fl 30 kr hat. Die Frau Statthalterin giebt das Geld der Frau von Preysing und diese bringt es ihr. Sie bittet Georg ihr bei der Beschaffung einer Leinwand behilflich zu sein.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph vom 29.3.1623 ? aus Landshut.Helena bittet Georg ihr die Gült durch den Herrn Maier jetzt schon, vor Bartolome, zu schicken, aber so daß sie keinen Verlust durch die Münzverschlechterung hat. Die Leinwand soll er ebenfalls mitschicken.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph vom 14.1.1624 aus Landshut.Helena berichtet, daß ihre Augen täglich schlechter werden, so daß sie fast nichts mehr sehen kann. Sie beklagt sich, daß die Neffen sich so wenig um sie kümmern.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph vom 26.3.1625 aus Landshut.Helena klagt, daß sie fast blind ist und sie daher ... got alein bit das er mich nach seinem götlichen willn wans im gvölig baldt mit einen selligen sterbstindlen erlödigen welle ... Sie bittet ihren Neffen Georg ihr die 25 fl Zinsen aus ihren Gülten durch den Herrn Maier zukommen zu lassen, da sie Not leide. Sie beklagt sich, daß die Neffen nicht mehr an sie denken und nichts schreiben.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph vom 12.8.1627 aus Landshut.Helena bittet den Neffen ihr unbedingt zu schreiben, da sie schon lange nichts mehr von ihm gehört habe und befürchtet, daß er tot ist, oder aus dem Land ins Exil gegangen sei. Sie hat mit dem Herrn Maier eine Kiste Krapfen und Strizel mitgeschickt. Katharina Gaishofer bittet die Neffen, falls sie noch leben, unbedingt zu schreiben.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph in Leombach vom 6.10.1627 aus Landshut.Helena beklagt sich über die Geldentwertung [Münzverschlechterung durch Wallenstein und DeWitt] Ein Taler aus ihrer Gült hat hier jetzt den Wert von 5 fl, beim Neffen aber 16 fl. Wenn die Frau des Neffen es wünscht, läßt sie das versprochene Nähtischchen neu anfertigen, da das alte das Fräulein von Maxlrain ihr abgeschwätzt habe.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph vom 51 1627 ? aus Landshut.Helena entschuldigt sich, daß sie ihn an die ihr zustehende jährliche Gült erinnern muß, aber die Not zwingt sie dazu. Georg soll seiner Frau ausrichten, daß sie noch etwas auf ihr Nähtischl warten muß.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph von 1627 ? aus Landshut.Helena schreibt diesen Brief im geheimen, er soll auch mit dem Antwortschreiben vorsichtig sein, da es im Kloster eine neue Äbtissin [mueter] giebt, die alle Briefe kontrolliert. Sie hat um ihn große Angst, da sie gehört habe, daß man gegen die Bauern [im August 1627 beginnt die Offensive der kaiserlichen und bayrischen Truppen gegen die aufständischen Bauern] und gegen euch, den Adel, vorgehen werde. Die Gaishoferin, die den Brief für die kranke und fast blinde Helena schreibt, bittet ihn eindringlich sie nicht zu vergessen.
Brief [von Katharina Gaishofer geschrieben] der Helena an ihren Neffen Georg Christoph vom 1628 ? aus Landshut.Helena sorgt sich um den kranken Neffen Wolf [Vgl. Briefe der Eva Maria]. Schickt dem Georg wieder Krapfen, und entschuldigt sich, daß sie schon etwas altbacken sind. Sie bittet ihn, ihr mitzuteilen ob er und Karl schon katholisch geworden sind. Eigenhändig eingefügt: Er soll in seinem Antwortschreiben nichts über die Gaishoferin schreiben, da diese ihr alle Briefe vorliest.
Brief der Helena an ihre Stiefmutter Susanna Katharina geb.von Eck von 1622 ? aus Landshut.Helena bittet sie ihr die Stoffreste, die bei der Hochzeit [des Karl Christof 1622 ?] übriggeblieben sind, zu schicken.
Brief der Anna Fürst [ein Mündl der Helena] an deren Neffen Karl Christoph vom 5.12.1627 ? aus Landshut.Zur Zeit wird unter der Aufsicht der Welschen viel im Kloster gebaut. Die Efrosina [ein anderes Mündl der Helena], hat mit einem welschen Maurer sich davon machen wollen. Sie habe gehört, daß Karl katholisch geworden sei, und viele andere schon bekehrt habe, er werde wohl noch ihr Provinzial werden, scherzt sie. Sie möchte wissen ob der Hans [der Diener des Karl] noch an die Schaffnerin denkt. Eine Frau Maxlrein aus dem Frauenzimmer der Herzogin will ins Kloster eintreten, und bringt ein stattliche Mitgift mit.
Brief der Katharina Gaishofer [einer Mitschwester oder Mündl der Helena] an deren Neffen Karl Christoph vom 26.1.1617 ? aus Landshut.[Möglicherweise handelt es sich bei diesem Brief um jenen der die Helena bei den Ordensoberen in Schwierigkeiten gebracht hat. Vgl. Brief 10 ff. oben]
Brief der Katharina Gaishofer [einer Mitschwester oder Mündl der Karl Christoph 27.1.1619 aus Landshut.Sie will mit Gebet ... sein steines herz erwaichen und recht cadollisch machen ... Er soll nicht auf die würdige Mutter [Helena] hören und zu Fasching kommen. Der Provinzial kommt und wird wohl mit ihnen schimpfen. Die Efrosina macht wieder Schwierigkeiten, sie hat sich in einen Mönch verliebt, der einen langen Bart und schon drei Kinder hat, sie befürchtet, daß auch die Efrosina schwanger werden wird, wenn er nicht bald kommt und ihr ins Gewissen redet. [Humor ?] Drei neue Mädchen wurden aufgenommen. Eine Maxlrein bewirbt sich um Aufnahme im Kloster, sie ist ein besonder schönes Kind, sie bringt 15000 fl mit ins Kloster. Wenn er katholisch wäre, wäre sie eine passende Frau für ihn. Er möge sich an seine Schwägerin wegen des versprochenen Haar wenden, das Geld wird ihm geschickt. Grüße an den Johannes [Diener des Karl].